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Meine Erfahrungen mit Xiphophorus-Zuchtformen

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Krankheitsbehandlung ohne Medikamente

Wenn Aquarienpflege konsequent betrieben wird, sollte eine Behandlung von Krankheiten gar nicht erst notwendig sein. Selbst neue, eventuell krankeTiere sollten nicht dafür sorgen, dass der komplette Fischbestand erkrankt. Hört sich unmöglich an, aber es ist tatsächlich so, dass die meisten kranken Fische dort zu finden sind, wo das Aquarienwasser zu wenig gewechselt wird und/oder zuviel Fische im Becken sind. Zudem achtet man bereits beim Kauf von neuen Fischen auf deren Gesundheit.

Bereits vorhandene Tiere sind bei guter Pflege so kräftig und gesund, das ein Erreger wie z.Bspl. der bekannte Ichtyo / Weisspünktchen, solche Fische nicht befällt. Das Immunsystem ist so gut, dass es nicht zu einem Ausbruch der Krankheit kommt. Der Erreger ist in jedem Fisch permanent vorhanden, bricht aber nicht aus wenn das Tier gesund ist.

Sollte es doch einmal passieren, kann man versuchen das Problem erstmal in den Griff zu bekommen ohne direkt "Vernichtungs-Ex-Anti 2000" ins Becken zu kippen. Vor allem weil durch diese Mittelchen oft Wirbellose wie Schnecken, Garnelen und Krebse getötet werden können, obwohl sie vorher kerngesund waren. Mit Medikamenten zu behandeln ohne die Ursache zu kennen kann auch für die betroffenen Fische fatal sein.

Aus eigener Erfahrung kann ich folgendes empfehlen. Wenn Fische Anzeichen von Unwohlsein zeigen wie Taumeln, Flossenfäule, Abmagerung oder geklemmte Flossen handele ich zuerst mit einem Wasserwechsel von 80% um die Keimdichte im Wasser zu reduzieren und es den Fischen somit leichter zu machen. Die folgenden 3 Tage gibt es wenn machbar nur Lebendfutter. In 95% meiner Krankheitsfälle war dadurch alles wieder in Ordnung ohne Einsatz von Chemie. Eine optimale Pflege reicht meistens völlig aus um das Immunsystem so zu stärken das der Fisch sich gegen die Keime/Erreger ausreichend wehren kann.

Sollte das nicht ausreichen kann man auch mit Naturheilmitteln wie Salz oder Seemandelbaumblättern/Erlenzapfen behandeln. Es wirkt desinfizierend und unterstützt sozusagen die Selbstheilung des Tieres. Hört sich esoterisch-alternativ an, funktioniert aber tatsächlich. Bisher war es in meinen Aquarien erst einmal nötig mit Medikamenten zu behandeln, dort war ich aber selber schuld da das Becken leer stand und mit einem größeren Schwarm neuer Tiere besetzt wurde, für die eine neue Umgebung etc. einfach zu viel war. Es haben zwar alle überstanden, aber die für sie fremde Umgebung dann zu verbessern hätte nicht geholfen. In allen anderen Fällen reichte eine Optimierung der Lebensumstände völlig aus, selbst bei Tieren die aussahen als würden sie jeden Moment sterben.

Seemandelbaumblätter werden 1 Blatt pro 100 Liter dosiert und können bis zur völligen Zersetzung im Becken verbleiben. Das Wasser färbt etwas dunkel, das ist aber nicht schlimm. Bei Erlenzapfen ist es im Prinzip das gleiche, nur das dort auf die Wasserwerte geachtet werden sollte. Eine zu große Menge kann KH und anderes so stark drücken das dieser Unterschied es für die bereits angeschlagenen Fische noch schlimmer macht. Bei einer Salzbehandlung muss man etwas vorsichtiger sein da nicht alle Fische so etwas vertragen. Zum Thema Salz kann man am besten google bemühen, da dies recht umfangreich ist und bereits an andere Stelle gut erläutert. Vor allem von Platy & Co wird es oft gut vertragen.

Andere Ideen wie Knoblauch oder Kamillentee vom 5.Aufguß sind mir auch bekannt, hab ich aber selber bisher nicht getestet.Natürlich ist eine gute Pflege keine Garantie für lebenslang kerngesunde Fische, aber es trägt sehr dazu bei. Es hört sich zu einfach an das frisches Wasser und gutes Futter soviel helfen sollen, aber es funtioniert.

Zudem ist eine richtige Haltung wichtig. Ein Platyweibchen das alleine mit 4 Männchen leben muss und zu Tode gehetzt wird ist natürlich vor dem Tod dauernd krank. Ein Salmler der keine Artgenossen hat ebenso. Die Krankheit ist dann nur das Ergebnis von falscher Haltung.....

Publiziert am: Mittwoch, 10. Januar 2007 (8819 mal gelesen)
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